Tag 02 – Jetlag
MESZ 9:30 Uhr haut es uns aus dem Bett. Kurze Nacht, Ortszeit ist 3:30 Uhr. Gejetlagte deutsche Schlafwandler sozusagen. Da wir keine Uhr haben, machen wir uns auf den Weg zur Rezeption. Die Uhr dort ist schwer zu lesen, zeigt doch eine Umrundung des kleinen Zeigers ganze 24 Stunden an. Wir nehmen in der Lobby Platz, Frühstück gibt es erst ab 7:00 Uhr und so schlagen wir die Zeit mit rauchen tot. Gegen 6:30 kommt hinter der Bar jemand mit einem weißen Becher in der Hand hervor, da fällt es mir wir Schuppen von den Augen: Da hinten gibt es doch einen Kaffeeautomaten! Wie konnte ich das bloß vergessen? Während die Sonne aufgeht, schlürfen wir die heiße Plörre in uns rein. Mit dem Tag kommen langsam die Farben, jetzt wird alles ganz klar für mich: Ich bin zuhause.
Das Haupt-Buffet-Restaurant “La Giralda” öffnet für das Frühstück, es wurde augenscheinlich komplett umgebaut, ist jetzt geschlossen und klimatisiert. Eine Hotelangestellte öffnet jedem Gast die Tür und begrüßt ihn herzlich. Da es gerade morgens ist nun also mit “Buenas dias!”. Sehr nobel, das Buffet läßt keine Wünsche übrig – bis auf den Wunsch, dass alle Amerikaner zum Mond geschossen werden. Es gibt Donuts, Frenchtoast und Pancakes, falls einem diese Genossen etwas davon übrig lassen. Nach dem Frühstück zeige ich Tina die Plaza, die touristische Shopping Mall von Playa Dorada. Ich hasse diesen Ort und so kaufen wir auch nur Wasser. Eine der beiden Flaschen war “Bad Harzburger” und so kosten uns die insgesamt 3 Liter Wasser stolze $8.
Jetzt noch schnell den Zimmer-Safe gemietet und bestückt, dann machen wir uns auf den Weg zu meinem Strand, ich nenne ihn “Playa Sascha”. Man gelangt dorthin, in dem man die Bucht von Playa Dorada in östlicher Richtung ca. 5 Kilometer am Strand entlang wandert und diese Bucht letztendlich verlässt. Mein Strand liegt nämlich in der nächsten Bucht wo es nichts gibt außer Atlantik, einsame Strände und Natur. Allerdings mußten wir nach ca. 1/3 der Wegstrecke feststellen, dass die Regenfälle der letzten Wochen einen Fluß dermaßen haben anschwellen lassen, dass der Strand auf einer Länge von ungefähr 80 Metern weggerissen wurde. Mitten in der Mündung lag ein riesiger Baum mit Wurzeln, der wohl vom Fluß mitgerissen wurde. Als einziger weit und breit war ein Strandverkäufer am Strand, er hatte an der Mündung seine Bilder und Muscheln im Sand aufgebaut, in der Hoffnung, Strandwanderer würden bei im etwas erstehen. Sein Sohn wollte uns den Weg durch den Fluß zeigen, doch Tina hatte keine Lust auf eine Flußquerung. Trotzdem gab ich dem Jungen 50 Peso (~ 1,25 Euro) für seine guten Absichten.
Tina hatte nun dafür umso mehr Lust eine Muschel, eine Riesenfechterschnecke, bei dem Vater des Jungen zu erstehen. $25 Dollar haben wir dafür bezahlt – ein paar Tage später haben wir das gleiche Exemplar in der Plaza gesehen, für $8. Kein Wunder also, dass der gute Mann die insgesamt 6 Kilometer Weg zum Abkassieren in unserem Hotel gerne auf sich genommen hat. Er hat ein fettes Geschäft gemacht. Gegen Nachmittag dann machten wir uns zum Hotelstrand auf und nach kurzer Überzeugungsarbeit konnte ich Tina überzeugen, endlich das Meer aufzusuchen und ein Bad zu nehmen. Am Strand blies ein wirklich strammer Wind, der uns sogar frösteln ließ. Aber das Meer war wunderbar warm und letztendlich wollten wir gar nicht mehr rauskommen. Da wir schon so früh auf den Beinen waren, aßen wir früh zu Abend und nach einem weiteren Drink gingen wir gegen 20:30 zu Bett.
Schreibe einen Kommentar